Erster Tag (aus meinem Tagebuch)

Dienstag, 1. Januar 2013

 

 

Mein Tagebuch ist leer. Weiß lümmeln 365 leere Seiten erwartungsvoll im Kreißsaal der Geschichten. Das Leben hockt am Oberlicht und murmelt „Nimm dir Zeit“. Eine lange Weile brütet an der Tür und spitzt den Bleistift, während sechsundzwanzig Zeichen von ihren vier Buchstaben aufstehen und sich auf meine Seite schlagen. Der Gleichschritt wird zum Tanz, zum Derwisch die Gedanken, geboren aus dem Geist, der in sie fährt und fliegen lässt. Am Anfang war das Wort. Am Ende wird das Wort. Und mittendrin der Schöpfer. Ich? Ein anderer? Nicht so wichtig. Erster Tag.

 

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